Samstag, 15. Mai 2010

Himmelblau

Eine Farbe, mit der der Himmel sich gerade ein bisschen geizig zeigt.
Für solche trüben Tage sind die Rauhblattgewächse (Boraginaceae) wie geschaffen, die Stimmung aufzuhellen.
Viele zeigen himmelblaue Blüten, allen voran das allgegenwärtige zweijährige Vergissmeinnicht:



Hat man erstmal eine einzige Pflanze im Garten, sät sie sich bereitwillig aus und wird zum Bodendecker auf Zeit. Nach der Blüte kann man es rausreißen, es hat dann schon selbst für Nachwuchs gesorgt. Man glaubt gar nicht, an welchen möglichen und unmöglichen Stellen die Sämlinge überall auftauchen können. Da die Samenkapseln sehr anhänglich sind und ein bisschen kletten können, hilft auch der Gärtner nach, wenn er die Samen an seiner Kleidung herumschleppt und irgendwo abschüttelt. Natürlich kann man sich auch so zu einem himmelblauen Maigarten verhelfen, indem man die verblühten Pflanzen über allen Beeten ausschüttelt.

Ausdauernder ist das Kaukasus-Vergissmeinnicht - eine Staude für den Gehölzrand, die sich ebenfalls selbst verbreitet. Meine sind Geschenke des Nachbargartens, von wo sie freiwillig eingewandert sind. Einige Sämlinge habe ich an der Gartengrenze eingesammelt und in mein "Waldbeet" unterm Zierapfel gesetzt, wo sie wunderschön zum weißen Tränenden Herz passen.
Mittlerweile gibt es schöne Züchtungen, wie "Jack Frost" mit seinen silbrigen Blättern:


Ein Rauhblatt, das man selten in Gärten sieht, hat ebenfalls gerade seine Blütensterne geöffnet: Die Immergrüne Ochsenzunge (Pentaglottis sempervirens). Wie ein Kunstwesen aus Borretsch und Vergissmeinnicht sieht es aus - an den Borretsch erinnert die borstige  Kratzbürstigkeit, an das Vergissmeinnicht seine überdimensionalen Blüten.
Hier ist gerade eine von meinen Mauerbienen im Anflug (ja, gestern gab es tatsächlich ein paar Stunden Sonne!):


Dieses Rauhblatt ist ein echtes Rauhbein: Ausdauernd, wintergrün und sich selbst verbreitend.

Seine Blüten soll man essen können, ähnlich wie die des Borretsch, aber ausprobiert habe ich es noch nicht.

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